Auch in diesem Frühjahr haben wir vom 31.März bis zum 4.April eine Woche im Liether Wald verbracht. Mit der richtigen Kleidung und einem Rucksack ausgestattet, ging es am
Montag wieder los. Obwohl der Himmel zwar schon graue Wolken zeigte, blieb es trocken. Mit dem Bus ging es wieder ganz bequem direkt zum Parkweg, ohne umsteigen zu müssen! Auf unserer Strecke überqueren wir eine Bahnlinie und kommen an Feldern und Koppeln mit Pferden vorbei. Unser erstes Ziel ist immer der große Spielplatz und dort natürlich unser Frühstücks-Pilz! Auch wenn alle Kinder schon bei der Waldwoche mitgemacht haben - am ersten Tag haben alle genug damit zu tun, sich umzustellen: wir haben keine Teller und Tassen zum Frühstück und müssen darauf achten, dass unsere Brotdose nicht herunterfällt und dass wir etwas zu trinken dabei haben. Und wer mal Pipi machen muss, geht in die Büsche (auch das muss erst mal etwas geübt werden!!) Der Vormittag war also schnell vorbei mit dem Erkunden der Spielgeräte, Toben auf der großen Wiese und natürlich den Hügel hinauf und hinunter rennen.
Der
Dienstagmorgen war sehr kühl und grauer Nebel versteckte die Sonne, die wir an diesem Vormittag gar nicht zu Gesicht bekamen. Trotzdem war es ein aufregender Tag, denn auf der Busfahrt wurde ein Handy-Dieb geschnappt! Aufmerksame Fahrgäste und der Busfahrer sorgten dafür, dass der Dieb das Handy wieder zurückgab. Später haben wir erfahren, dass die Polizei eingeschaltet worden ist. Dieser Zwischenfall war schuld daran, dass unsere Zeit im Wald etwas kürzer war als sonst. Trotzdem haben wir gemütlich im Wald gefrühstückt und waren dann auf dem Rodelberg. Mal wieder viel zu früh saßen wir müde und zufrieden im Bus und fuhren zurück in den Kindergarten.
Am
Mittwoch hat sich die Sonne wieder sehen lassen und hat uns sogar gewärmt. Nach unserem Frühstück sind wir kreuz und quer durch den Wald gewandert bis zum Rodelberg. Dort ging es den großen Rodelberg erst an der Seite hinauf, auf der Rodelseite herunter und wieder hinauf…. Auf dem Rückweg haben wir noch einmal Halt am großen Spielplatz gemacht und konnten den Grashügel herunterrollen - und es war sogar noch Zeit, um „Ist die Maus zu Haus‘?“ zu spielen.An der Bushaltestelle angekommen waren wir froh, einfach wieder in den Bus einzusteigen und erst beim Kindergarten auszusteigen - das gab uns Zeit, ein wenig auszuruhen.
Am
Donnerstag führte unser Weg nach dem Frühstück zu den Ringen am Trimmpfad und zu den Balancierbalken. Am Wegesrand bei den Ringen war eine große Menge Holz gestapelt und einige Baumstücke wurden als Hocker benutzt, um an die Ringe heranzukommen. Es braucht doch etwas Kraft sich hochzuziehen, sich festzuhalten und auch noch Schwung zu holen! Aber mit ein wenig Hilfestellung haben es ganz viele Kinder geschafft.An vielen Stellen im Wald haben wir umgestürzte Bäume mit großen Wurzeln gesehen und festgestellt, wie klein wir doch im Vergleich zu den Bäumen sind….. Der kleine Wasserfall am See war heute das erste Mal wieder aktiv und natürlich mussten wir ausprobieren, wie kalt das Wasser ist und haben unsere Hände hineingehalten. Natürlich vergeht die Zeit leider immer viel zu schnell und schon ging wieder zurück zum Bus.
Am
Freitag hatten wir schon den letzten Tag der Waldwoche erreicht und wir hatten großes Glück mit dem Wetter, denn es blieb trocken, solange wir unterwegs waren. Noch einmal kreuz und quer durch den Wald, zum kleinen Wasserfall, die Hügel hinauf und hinunter. In der Nähe vom Rodelberg sind wir eine Weile geblieben. Rund um eine Senke verläuft ein Trampelpfad und hier kann man prima laufen und kraxeln. Die Rucksäcke haben wir abgestellt und konnten so auf Entdeckungstour gehen – ist das eine Fuchshöhle unter der Wurzel? Brennen auch schon kleine Brennnesselblätter? und vieles mehr. Viel zu früh mussten wir uns wieder auf den Rückweg machen und waren dann doch froh wieder im Kindergarten zu sein – denn auf einmal fing es heftig zu regnen an.
Was haben wir denn in dieser Woche eigentlich alles erfahren und gelernt? - Wir gehen zu zweit hintereinander an der Straße entlang zum Bus
- Wir warten an der Bushaltestelle ohne Herumzutoben und bleiben im Bus auf unseren Plätzen sitzen
- Wir üben, die Straße zu überqueren und achten dabei auf die Autos
- Auch im Wald gibt es ein paar Regeln zu beachten: wir laufen nur soweit, wie wir die Erzieher noch sehen können, wenn ein Hund kommt, bleiben wir stehen und lassen ihn vorbeilaufen (ohne ihn zu ärgern und ihn anzubellen!), wenn ein Radfahrer kommt, gehen wir an die Seite
- Beim Frühstück lernen wir, auf unsere Brotdose und unser Getränk zu achten – denn wir sitzen nur auf einer Bank
- Im Lauf der Woche haben wir das Wetter direkt gespürt – Kälte, Nebel und die Wärme der Sonne
- Wir fühlen den weichen Waldboden, feuchte Blätter, finden umgestürzte Bäume, entdecken Wurzelhöhlen, riechen den Wald und hören die Vögel singen
- Wir beobachten den Wasserlauf und spüren das kalte Wasser an den Händen
- Wir lernen uns im Gelände zu bewegen, den Hügel hinauf zu klettern und mit Schwung wieder hinunter zu laufen, wir rollen den Grashügel herunter
- Wir üben das Gleichgewicht zu halten beim Balancieren und merken wie viel Kraft wir brauchen, um uns an den Ringen (beim Trimmpfad) festzuhalten
- Wir lernen auch, dass wir nicht immer eine Toilette zur Verfügung haben und lernen auch damit umzugehen