"Hallo liebe Eltern und Kinder,
ich bin Anna-Victoria von Döhren und seit dem 12. August 2020 als Praktikantin in dieser Einrichtung. Ich mache eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin und verbringe dieses Halbjahr (12.08.2020-27.01.2021) hier. Nun ist ca. die Hälfte meiner Praktikumszeit um.
Ich bin in der Krippengruppe „de Muulwarps“ und dort habe ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt. Normalerweise arbeitet das gesamte Team aus allen Gruppen eng zusammen und jeder hilft, wo er kann. Momentan läuft das alles ein wenig anders, was man dem Team anmerkt. Da auch die Dienstbesprechungen nicht mehr persönlich, sondern über ein Internet Portal, ähnlich wie Skype getätigt werden, habe ich als Praktikantin eher weniger Kontakt zu den anderen Mitarbeitern der Kita.
Trotz Corona findet der Kitaalltag statt, so gut es eben geht. Es gibt zwar viele Veränderungen, aber alle geben ihr Bestes, um die Zeit sinnvoll zu nutzen. Es gibt einige Dinge, die sich seit den Sommerferien verändert haben und dies teilweise wöchentlich. Auch für mich war vieles anfangs sehr ungewohnt und seltsam, aber in diesem Praktikum habe ich gelernt, dass an dem Satz „Geht nicht, gibt's nicht“ etwas Wahres dran ist. Da vieles nicht so umgesetzt werden kann, wie es die letzten Jahre war, wurden neue Konzepte entwickelt, wie trotz Covid-19 zum Beispiel die Apfelpresse und der Fotograf kommen konnten. Ich selbst finde es sehr seltsam, Menschen überwiegend mit Maske zu sehen, deshalb bin ich umso erstaunter, wie großartig unsere Kinder damit umgehen und klarkommen. In der Muulwarp-Gruppe gehen alle Kinder gerne nach draußen und dies tun wir auch, sobald das Wetter es zulässt. Auch der Deich wird von den Kindern und Pädagogen gern genutzt. Wenn das Wetter mal nicht so mitspielt, versuchen wir je nach Jahreszeit etwas drinnen zu machen. Wir haben Drachen aus Holzstielen gebastelt und regelmäßig singen wir das Herbst-Lied. Das Beste am Herbst-Lied ist, dass die Kinder es mit kleinen Glöckchen begleiten. Vor wenigen Wochen haben die Kinder selbst Knete hergestellt und damit gespielt. Nun freue ich mich, die Weihnachtszeit in der Kita miterleben zu dürfen.
Bevor ich dieses Praktikum angetreten habe, hätte ich nie gedacht, dass ich innerhalb eines halben Jahres so viel erleben und dazu lernen kann. Für mich war es zum Beispiel etwas vollkommen Neues, dass die Krippenkinder überwiegend draußen in ihrem Kinderwagen schlafen. Ich habe gelernt, wie man die Kinder passend zum Wetter anzieht und mit Decken einkuschelt, damit sie nicht frieren, aber ihnen auch nicht zu warm ist. Selbst von den ganz Kleinen kann man vieles lernen. Zum Beispiel wie schön ein Montagmorgen sein kann, wenn sie ihre Freunde um sich haben und Montagsmorgens um 8 schon strahlend durch den Gruppenraum laufen. Auch hätte ich nie gedacht, wie einfühlsam die Kleinen sein können, egal ob eines der Kinder sich verletzt hat oder jemand aus der Gruppe schlechte Laune hat, denn die Kinder schaffen es immer, sich gegenseitig zu trösten und ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Da ich kleine Geschwister habe, habe ich auch vor meinem Praktikum schongewickelt, aber in einer Krippengruppe ist das nochmal etwas ganz anderes als zu Hause. Relativ schnell kamen die Kinder und haben mich gefragt, ob ich sie wickeln könnte, dies macht mich bis heute noch sehr glücklich. Kinder wollen sich nicht von jedem wickeln lassen, nur wenn sie jemandem vertrauen, lassen sie es zu. Ich bin noch nicht allzu lange in der Gruppe und auch leider immer nur Montags bis Mittwochs anwesend (Donnerstags u. Freitags habe ich Schule) aber die Gruppe hat mich so toll aufgenommen und und ich habe mich dort willkommen gefühlt, dieses Gefühl ist wahnsinnig schön. Ich mag auch eigentlich gar nicht daran denken, dass ich Ende Januar schon wieder gehen muss. Ganz liebe Grüße und bleibt alle schön gesund!"