Krippenkinder – Wir schlafen draußen!
Zu den Schwerpunkten unserer DRK-Kita Hetlingen zählen wir die Naturpädagogik. Dazu gehört für uns, dass die Krippenkinder wann immer möglich draußen an der frischen Luft schlafen. Wir haben mit diesem Konzept sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Schlafen an der frischen Luft im eigenen Kinderwagen hat viele Vorteile.
Warum ich so gern draußen schlafe? Ich fühle mich einfach pudelwohl damit!
Es ist gemütlich in meinem eigenen Kinderwagen, er ist mir vertraut und ich fühle mich dort geborgen. Das hilft mir vor allem in der ersten Zeit, wenn alles noch so neu ist für mich. Nach dem Mittagessen lassen wir es ganz ruhig angehen. Wir machen es uns gemütlich, schauen ein Buch an und der Kita-Alltag fährt runter und wir kommen zur Ruhe (wie mein/e Erzieher/in sagt). Nachdem ich eine frische Windel bekommen habe und ich für Wind und Wetter angezogen wurde (ein bisschen weniger im Sommer und schön warm im Winter mit Schneeanzug, Mütze und Handschuhen) geht es raus. Ich bekomme mein Kuscheltier oder mein Schnuffeltuch, das ich als Anker von zu Hause mitgebracht habe und werde geschaukelt, werde in den Schlaf gesungen, je nachdem was ich am liebsten mag.
Draußen habe ich viel Ruhe für mich. Und doch weiß ich, dass immer jemand nach mir schaut. Mein/e Erzieher/innen haben mich immer im Blick und kommen regelmäßig und prüfen, ob mir zu warm oder zu kalt ist. So kann ich beruhigt schlafen. Im Sommer bekomme ich ein Wespennetz, bei Regen ein Regenverdeck und im Winter einen kuscheligen Schlafsack. All das habe ich von zu Hause mitgebracht. Im Schlafsack ist ein warmes Kirschkernkissen.
Mein Kinderwagen steht gut geschützt gegen Wind und Sonne. Die Wetterverhältnisse haben mein/e Erzieher/in gut im Blick. Wenn es ein Unwetter gibt, es viel zu heiß oder viel zu kalt ist, kann ich einfach im Haus schlafen und habe weiterhin im Kinderwagen meine gewohnte Schlafumgebung. Da wirft mich nichts aus der Bahn. Und wenn sich das Wetter doch zu plötzlich ändert, werde ich in meinem Kinderwagen ruck zuck ins Haus geschoben. Ich schlafe so tief und fest, dass ich davon meist gar nichts mitbekomme.
Und das Beste ist:
Schlafen an der frischen Luft ist richtig gesund. Für meinen Körper und für meine Psyche. Im Winter friere ich beim Spielen früher als die Großen, weil ich mich noch nicht so viel bewege. Daher sind die Spielphasen im Winter draußen etwas kürzer. Meine Extraportion Sauerstoff hole ich mir dann beim Mittagsschlaf. Dadurch bekomme ich seltener eine Erkältung. Wissenschaftler haben festgestellt, dass an der frischen Luft meine Schlafphasen tiefer sind. Und durch das Sonnenlicht schütte ich mehr Melatonin aus. Das regelt meinen Schlaf-Wach-Rhythmus und ich kann so auch nachts besser schlafen. Das ist alles wichtig für mich, denn ich verarbeite im Schlaf, was ich heute alles erlebt und gelernt habe. Und das ist eine ganze Menge. Wenn ich gut geschlafen habe und ausgeschlafen bin, kann ich meinen Kitaalltag viel besser meistern. Ich bin gut drauf und fröhlich. Und wenn ich wach werde, aber noch nicht bereit für die zweite Runde bin, kann ich in meinem Kinderwagen ganz in Ruhe ankommen.
Irgendwann bin ich so groß, dass ich nicht mehr in meinen Kinderwagen passe. Das ist dann aber auch die Zeit, in der ich mehr Action brauche und mich auf den Umzug in den Schlafraum freue.