Die ehemalige Hetlinger Bürgermeisterin Monika Riekhof schrieb über das diesjährige Sommerfest der Kita: „Wenn man der Einladung einer Kindertagesstättenleitung, am Sommerfest teilzunehmen folgen möchte, wirft dass für gewöhnlich die Frage nach einem Geschenk auf. Da es sich in diesem Falle um eine besondere Kindertagesstätte handelt - die Hetlinger DRK-Kita - kann es nur ein Geschenk mit Nachhaltigkeitsfaktor sein. Wenn es dann auch noch gefällt und zum Nachmachen motiviert, ist das Ziel fast erreicht. Aber erst einmal braucht es DIE Idee. Irgendwann einmal gesehen, vermutlich im Internet, aber nie die Zeit gehabt es zu besprechen, war sie nun perfekt geeignet, den langen grünen Stabmattenzaun rund um das Kitagelände mit blühenden, bunten Akzenten zu versehen und der jährlichen Entsorgung zahlloser ausgedienter Gummistiefel entgegenzuwirken.

Einfach aber mit großer Wirkung, so soll der „alte“ Stiefel mit Blumenerde und einem - nach Möglichkeit bienenfreundlichen Blümchen gefüllt, den Zaun verzieren. Da braucht man kein Geschenkpapier und ne Schleife ist bei den Blüten der Tagetes auch völlig überflüssig. Mein Gedanke war, die am Ende des Kitajahres überflüssigen, weil zu kleinen, Gummistiefel mit den Kindern zu bepflanzen und so zumindest einen kleinen Umweltbeitrag zu leisten. Um die Kitaleitung beim Sommerfest jedoch nicht mit einem möglichen neuen Projekt einfach zu überfallen, war dann doch ein Vorgespräch notwendig. Und was wurde daraus? Das Projekt!

Bereits 24 Stunden später sammelten sich in meinem Auto dank der Spende eines lokalen Sponsors, über 60 in weiß, gelb, rosa und orange blühende Tagetes und „Fleißige Lieschen“, sowie ein großer Stapel an Blühwiesen- und Sonnenblumensamentüten. 40 Liter Hochbeeterde, ein paar Schaufeln und eine Lochzange und schon fehlten nur noch die Kinder, die mit Eltern, Geschwistern, Omas und Opas das Fest mit Leben füllen sollten. Und dann kamen sie auch Dank der vorangegangenen Info der Kitaleitung mit den alten Stiefeln in die Kita. In grün, blau, lila und rosa, getigert, mit Fußballern und Einhörnern. Manche Eltern hätten sie gern mit nach Hause genommen, waren aber dann doch sehr stolz, den Namen ihrer Sprösslinge - zumindest der Kleinen, die Größeren haben selber zum Edding gegriffen, auf den Stiefel zu platzieren und ihn am Stabmattenzaun aufzuhängen. Am Ende des Tages gab es für mich dann keinen schöneren Anblick, als die über den Deich blitzenden Sonnenstrahlen auf den Stiefeln am Zaun zu sehen.

Lieben Dank an die vielen kleinen „Stiefelbepflanzer“, die mit strahlenden Augen „ihr“ Blümchen aussuchten, an das DRK-Kita-Team für die freundschaftliche Zusammenarbeit und vor allem an die Kitaleiterin Birte Koch-Behrend, die mein Geschenk durch ihre Unterstützung zu etwas ganz Besonderem machte. 

Und wie sich das Projekt im Rahmen des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der UNESCO auswirkt? Wir machen das jetzt jedes Jahr so, nicht unbedingt zum Sommerfest, aber Gummistiefel gehören für mich und die Kita definitiv nicht mehr in die Mülltonne, sondern an den Zaun.“