Die Corona-Zeit in der Eichengruppe
Völlig überraschend wurden wir vom Corona-Virus überrollt. Von einem Tag auf den anderen war nichts mehr so wie vorher. Die Kindertagesstätte war leergefegt, die Kinder fast alle zu Hause geblieben und wir Erzieherinnen völlig verunsichert, wie wir mit dieser Situation umgehen sollen. Auch der Zeitrahmen, der sich jetzt ergeben hat, war noch überhaupt nicht abzuschätzen. Um irgendwie die Verunsicherung zu überwinden, haben wir uns erst mal auf alle liegen gebliebenen Arbeiten gestürzt, wie z.B. Portfolio führen und Berichte schreiben. Schnell wurde uns aber klar, dass wir unbedingt einen guten Kontakt zu unseren Eichenkindern und Eltern halten wollen, um in Verbindung zu bleiben und eventuell Halt zu geben.
Wir vermissen den engen Kontakt und den täglichen Austausch mit den Eichenfamilien. Erstmal haben wir auf altbewährte Methoden zurückgegriffen und Briefe per Post an unsere Kinder versandt. Darin waren auch ein paar Bastelsachen für die Osterzeit enthalten. Und dann kamen auch schnell die Rückmeldungen. Was für eine Freude für uns. Viele haben von sich berichtet und sich für unsere Post bedankt. Es kamen wunderbare Malereien und Basteleien ins Haus geflattert.
Jeden Tag neue Überraschungen für uns, die uns so viel Freude gemacht haben! Auch die Rückmeldung, dass zu Hause die Kita nachgespielt und der Morgenkreis zelebriert wird, hat uns sehr berührt. Daraufhin haben wir die Idee umgesetzt, per Whatts App Video ins Haus zu "schneien". In gewohnter Morgenkreisroutine haben wir alle herzlich begrüßt und sie eingeladen, mit uns zu singen. Mit Requisiten und Verkleidungen verpackten wir zwei Lieder in ein kleines Musiktheater. Die Rückmeldungen von den Eichen waren so liebevoll und wertschätzend, dass es uns aus den Socken haute.
Schöne Momente haben wir auch mit den Geburtstagskindern erlebt. Die Freude war ihnen anzusehen, als wir ihnen die Kitageschenke überreichten. Nach einigen Telefonaten mit den Familien ergab sich auch der Wunsch von einem " Schlaumeier" nach speziellen Aufgaben. So kamen bei den Dreien noch einige Arbeitsblätter zu Hause an. Für jedes Kind gab es noch mal eine Postkarte zum Ausmalen mit persönlichen Worten. Ermutigt von den Rückmeldungen zur Videobotschaft, haben die Kinder noch eine Buchvorlesung und ein Lieblingslied vom Luftballon per Video nach Hause bekommen. Mit dem "Trösterlied aus dem "Teddy braucht Hilfe" Programm haben wir die Kinder an den Welt-Rot-Kreuz-Tag am 8. Mai erinnert.
Wir möchten uns auf diesem Weg noch mal für die Wertschätzung und Anerkennung von allen Eichenfamilien bedanken. Denn auch Sie waren für uns ein Halt in dieser "unwirklichen Zeit". Lieben Dank und hoffentlich bis bald in gewohnter Art und Weise.
Ihre Christine Hagen , Sabine Reimers und Jana Mahmens