Jubiläum der DRK-Kita in der Talstraße in Quickborn
Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Quickborner DRK-Kita mit einem großen Festprogramm. Im Rückblick zeigt sich auch, wie viel mehr Kindertageseinrichtungen heute leisten.

Was eine gute Kinderbetreuung ausmacht, habe sich stark verändert, erklärt Dörte Lex, die seit 21 Jahren die DRK-Kita in der Talstraße leitet: „Früher haben Erzieher*innen eine Aktivität angeboten und die Kinder machten mit oder auch nicht. Heute geben wir nur noch selten Ideen vor.“ Stattdessen überlegen jetzt alle gemeinsam, was sie zusammen machen wollen. Kinder werden heute weniger als zu Erziehende gesehen, denn als soziale und kreative junge Menschen, die sich auch etwas trauen.
Zum Frühstück mit dem Bürgermeister etwa, brachten die 5- und 6-jährigen gewählten Kindervertreterinnen eigene Anliegen mit. Die Bedarfsampel an der Straße zur Kita beispielsweise war selbst für die fixen Kleinen zu kurz geschaltet. Drei Wochen später traf in der Kita ein Brief ein, dass das Anliegen geprüft worden sei und die Grünphase verlängert würde. Eine erste demokratische Erfahrung – und ein Erlebnis von Selbstwirksamkeit.
In den Kinderversammlungen in der Kita wird über Spiele auf Festen abgestimmt oder auch mal ein Spendenlauf geplant. Die Kita unterstützt inzwischen aber nicht nur die Kinder in ihrer deutlich selbstbestimmteren Entwicklung, sondern auch Eltern, die Beratung suchen. Dörte Lex schrieb das Konzept für ein Familienzentrum in Quickborn. Am 1. September 2014 wurde es gegründet. Zu seinen Veranstaltungen kommen Eltern aus allen Quickborner Kitas. „Besonders gut laufen Veranstaltungen zum Elterngeld.“, sagt die heute 61-jährige DRKlerin, aber „auch zu Erziehungsfragen“. Die gesellschaftlichen Entwicklungen beobachtet sie sehr genau.
Mütter kommen heute eher aus der Elternzeit an den Arbeitsplatz zurück. Blieben sie früher drei Jahre zuhause, ist es heute häufig nur noch ein Jahr. Dörte Lex erkannte den gestiegenen Betreuungsbedarf und entwickelte ein entsprechendes Angebot. 2009 gab es „einen Run“ auf die angebotenen Krippenplatze, für die die Fachwirtin für Kitamanagement sechs neue Mitarbeiterinnen auf einmal einstellte. Aktuell werden 20 Kleinkinder betreut, die meisten sind über ein Jahr alt, aber es gibt auch jüngere.
Dörte Lex ist die dritte Leiterin der Kita, seit die am 13. Juni 1972 Tore öffnete. Sie übernahm den Staffelstab von Gertrud Lenz und Ute Scheuer, die die Kita drei bzw. 27 Jahre lang formten und leiteten. Zur Feier des Jubiläums gibt es unter anderem eine Tombola (Hauptgewinn: eine Familien-Jahreskarte fürs Freibad) einen musikalischen Umzug durch die Nachbarschaft und die von den Kindern geliebten Pommes rot-weiß, die diesmal für die DRK-Farben stehen.
Auch das Quickborner Tageblatt nahm das Jubiläum zum Anlass für einen Bericht über die Quickborner DRK-Kita in der Talstraße.