„Der Schulsanitätsdienst ist das Sprungbrett“ - Koordinator Dennis Schaper im Interview
Schulsanitätsdienst- und Ehrenamtskoordination, Ansprechpartner für Ortsvereine und Jugendrotkreuz - Dennis Schaper hat am 1. Mai im Kreisverband nicht nur ein Amt übernommen, sondern mehrere. Und er hat einiges vor.

Vier Ämter - das ist nicht wenig…
… und bei der Aufzählung fehlt noch das Rot-Kreuz-Museum und die Verwaltung der Kleidercontainer.
Welchen Bereich bearbeiten Sie im Moment?
Den Schulsanitätsdienst. Er hat eine sehr wichtige Aufgabe im DRK. Über dieses „Sprungbrett“ finden Schülerinnen und Schüler ins Jugendrotkreuz und in die Bereitschaften. Diese jungen Ehrenamtlichen - Daumen drücken! - könnten dem DRK ein Leben lang erhalten bleiben.
Um wie viele Ehrenamtliche handelt es sich hier?
Aktuell machen rund 300 Schüler*innen im Schulsanitätsdienst mit.
Von wem übernehmen Sie als Koordinator die Stafette?
Von Kathrin von Ahn-Fecken. Und die beiden Ehrenamtlichen Hartmut Pflanz und Britta Stockbrenner haben den Schulsanitätsdienst im Kreisverband aufgebaut. Hartmut ist seit 32 Jahre dabei und betreut immer noch acht Schulen, probiert neue Sachen aus, reflektiert mit den Schulsanis die Einsätze. Britta arbeitet gerade daran, dass in Pinneberg eine zweite Schule aktiv wird. Ich bin beiden dankbar, dass sie ihr Fachwissen mit mir teilen.
Was sind Ihre Pläne für den Schulsanitätsdienst?
An erster Stelle: eine Vernetzung mit dem JRK. Die Termine sind schon gefunden. Außerdem wollen wir das Lehrmaterial aktualisieren und ein neues Bekleidungskonzept entwickeln. Das sieht im Moment recht bunt aus: hier gelbe Warnwesten, dort JRK-Jacken oder rote Strickjacken mit Aufdruck. Oder nichts davon. Wiedererkennbarkeit geht anders. (lacht)
Wahrscheinlich gibt es auch sonst nicht viel, was einheitlich ist.
Richtig. Bei meiner „Ich möchte Euch kennenlernen“-Tour traf ich vor Ort Ehrenamtliche als Ansprechpartner für die Schulsanis, aber auch Lehrerinnen und Lehrer oder ältere Schüler*innen. Die sorgen dafür, dass es regelmäßige Erste-Hilfe-Ausbildungen gibt und einen Sanitätsraum. Sie erstellen Dienstpläne. Wie ein Hilferuf abgesetzt und empfangen wird, ist dann wieder sehr unterschiedlich. Die einen nutzen Handys, andere haben Funkgeräte. Ganz neu: eine Alarmierungs-App.
Was sind typische Einsätze im Schulsanitätsdienst?
Klassisch: Jemand knickt im Sportunterricht um oder fällt hin. Auch häufig: Starke Bauschmerzen vor der Mathearbeit. In allen Fällen gilt… wenn jemand zu Hilfe eilt und mit dem Unglücksvogel redet, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Und dann gibt es auch die Kinder mit chronischen Krankheiten, wie Diabetes und Epilepsie. Bei ihnen wissen die Schulsanis immer schon genau, was sie tun können und worauf sie achten müssen. Etwa, dass jemand sich bei einem Krampfanfall nicht verletzt.
Was macht den Sanitätsdienst für Schülerinnen und Schüler attraktiv?
Nun (grinst), man hat etwas weniger Unterricht. Davon abgesehen: Schulsanis erleben, dass sie Verantwortung tragen und zu Vertrauenspersonen werden, Wertschätzung erfahren. Und sie lernen ganz nebenbei, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Wenn das alle täten, lebten wir in einer anderen Gesellschaft…
Zu der Sie versuchen, ein Scherflein beizutragen?
Sagen wir, ich finde es gut, den Schülerinnen und Schülern mehr Verantwortung zu geben. Das hätte ich in meiner Schulzeit auch gerne gehabt: Dass man uns etwas zutraut!
Und auf welches Ziel arbeiten Sie auf Ihrer neuen Position mit den Schulsanitätsdienst hin?
Dass nach seiner Schulzeit wirklich jeder Erste Hilfe leisten kann. Das muss in den Schulunterricht rein. In unserem Kreisverband hat bisher nur eine Schule die Erste Hilfe im Lehrplan..
Kontakt zu Dennis Schaper:
Telefon: 04101/5003-423
Mobil: 01515 3333975
E-Mail: schaperdrk-kreis-pinneberg.de